Bericht über die Reise des Geschichtsvereins Bietigheim-Bissingen nach Nantes (10. - 16.6.2019)
Weit in den Westen Frankreichs, nach Nantes in der Nähe der Loire-Mündung, führte die diesjährige Exkursion des Geschichtsvereins Bietigheim-Bissingen. Dorthin hatte die Teilnehmer an der Reise ein Bietigheimer eingeladen: Ernst Dautel, der bei Nantes seit Jahrzehnten seine zweite Heimat gefunden hat.
Auf der Busfahrt durch Lothringen waren die Reisenden sehr beeindruckt von dem Grün ausgedehnter Getreidefelder und Wälder, von der Weite der Landschaft, die offensichtlich dünn besiedelt ist. Das erste Etappenziel war die Stadt Troyes, wo uns eine Gästeführerin in vorzüglichem Deutsch schöne Fachwerkhäuser in der Altstadt und wunderbare Glasmalereien in zwei Kirchen zeigte.
Am nächsten Tag begrüßte uns Herr Dautel in Nantes, der ehemaligen Hauptstadt der Bretagne. Er übernahm selbst die Führung und zeigte uns das frühere Herzogsschloss und die Kathedrale, ein eindrucksvolles Beispiel der französischen Gotik. Er führte uns durch die malerischen Gassen der Altstadt und über die großzügigen Plätze der neueren Stadt und sparte auch die dunklen Seiten der Stadtgeschichte nicht aus; von Nantes aus fuhren jahrzehntelang die Schiffe mit afrikanischen Sklaven in Richtung Karibik. Der Stadtrundgang klang aus mit einer Schifffahrt auf einem Nebenfluss der Loire, an dessen Ufern typisch französische Schlösser und Villen zu sehen waren.
Ein Ausflug führte die Reisegruppe von Nantes nach Carnac zu den bis heute rätselhaften, sich über Kilometer hinziehenden Steinreihen der Megalithkultur und danach zu einem Austernzuchtbetrieb; nach der Besichtigung schloss sich dort eine Austernprobe mit einem Glas Weißwein an.
Eine längere Fahrt an die bretonische Nordküste ermöglichte es den Reisenden, zwei weitere Höhepunkte zu sehen: die ganz von einer Mauer umgebene Stadt Saint Malo und den einzigartigen Mont-Saint-Michel, das Kloster auf der Spitze einer Felseninsel. Wieder in Nantes verabschiedeten sich die Teilnehmer von Herrn Dautel, dankbar für die vielfältigen Eindrücke, die er ihnen vermittelt hatte.
Auf der Heimreise machte die Reisegruppe noch einmal Station in Reims, der Krönungsstadt der französischen Könige, mit seiner berühmten Kathedrale, die seit der Begegnung von De Gaulle und Adenauer 1962 auch ein Symbol der deutsch-französischen Versöhnung ist.