Der Geschichtsverein Bietigheim-Bissingen besucht Korntal. Anlass ist das Jubiläum „200 Jahre Brüdergemeinde Korntal”.
1819 wurde von König Wilhelm I. eine Fundationsurkunde für die Bildung einer Brüdergemeinde auf der Markung Korntals unterzeichnet. Die Gebäude der Brüdergemeinde mit Betsaal, Gemeindehaus und Landhotel bilden das Zentrum der religiösen Brüdergemeinde.
Daneben stand bei der Stadtführung mit dem Korntaler Pfarrer Harald Wagner auch die politische Geschichte dieses Ortes auf dem Programm: Das Denkmal für die gefallenen Schüler und Lehrer, die im ersten Weltkrieg umkamen, die Alte Lateinschule und die Orte, an denen die Zeit des Nationalsozialismus in all ihren Facetten sehr deutlich wird: die Gräber von Auguste Supper, sie war Mitglied der antisemitischen Deutschen Christen, die in Hitler den von Gott gesandten Retter sahen und von Julius von Jan, er gehörte zu den wenigen Vertretern des christlichen Widerstands gegen die antisemitische Politik der Nationalsozialisten. An das Schicksal der Zwangsarbeiter aus Polen, Frankreich und Russland wurde bei dem Rundgang durch die Stadt ebenso erinnert wie an den Widerstand im Dritten Reich durch den Theologieprofessor Helmut Thielicke und den Freiburger Kreis. Dabei wurden immer wieder kurze historische Texte verlesen.