Die Wittelsbacher, ursprünglich aus der Pfalz stammend, stellten von 1806 bis 1918 alle Könige von Bayern. Erster König war der im Volk sehr beliebte Maximilian I. Joseph (König Max genannt). Aufgewachsen ist er in Straßburg. Im Jahr 1800 verlegte er die Universität von Ingolstadt nach Landshut. Bayern, als führendes Mitglied im Rheinbund und Bündnispartner von Napoleon pflegte von 1806 bis 1813 einen engen Kontakt zu Napoleon. 1812 verloren 30 000 bayrische Soldaten im Feldzug gegen Rußland ihr Leben.
Interessant war dabei eine Anekdote zur Schlacht bei Waterloo. Ausschlaggebend für den Sieg der Engländer waren offensichtlich Regenstiefel. Vor den Kämpfen hatte es tagelang geregnet und das Kampfgebiet in einen schlüpfrigen Morast verwandelt. Die Franzosen waren mit ihren Lederstiefeln gegenüber den mit Waterloo-Boots ausgerüsteten Engländer im Nachteil.
Maximilian von Montgelas, Minister unter Maximilian I. führte eine Modernisierung der Verwaltung, Säkularisierung, allgemeine Schulpflicht und Gleichberechtigung in den Bekenntnissen u.a. ein.
Durch zweimaligen Bündniswechsel hin und weg von Napoleon wurde das bayrische Staatsgebiet stark erweitert.
Die Nachfolge von Maximilian I. trat Ludwig I. an. Er machte München zur Kunststadt (Alte Pinakothek) und stolperte über eine Affäre um die Sängerin Lola Montez. Sein Sohn Maximilian II. folgte ihm. Nach dessen Tod wurde Ludwig II. bis 1864 König. Bekannt als „Märchenkönig” war er politisch eher unbedeutend und ist der Nachwelt durch den Bau seiner unter größtem finanziellem Aufwand errichteten Schlösser und seiner Freundschaft zu Richard Wagner bekannt geworden. Aber auch andere Herrscher erstellten ihre Prachtbauten mit großen Opfern und wer einmal auf Herrenchiemsee ein Konzert im Spiegelsaal mit echten Kerzen erlebt hat, kommt sich schon wie im Märchen vor.
Ludwig folgte sein Onkel Luitpold, bekannt durch die Prinzregententorte, sein Nachfolger wurde Ludwig III. Mit seiner Absetzung endete die 738 Jahre währende Herrschaft der Wittelsbacher Dynastie.
Heute ist Herzog Albrecht von Bayern Chef des Hauses Wittelsbach. Er lebt in einem Trakt des Nymphenburger Schlosses. Sein Interesse gilt den Naturwissenschaften und der Kunst. Ihm wird sein Bruder Emanuell folgen, da er selbst keine Nachkommen hat, folgt ihm Luitpold, Prinz von Bayern und diesem sein 1982 erstgeborener Sohn. Im gesellschaftlichen Umfeld in Bayern ist die Anrede „Königliche Hoheit” noch heute üblich.