Auf den Spuren von Kaiser Karl IV. in Tschechien

Bericht über die Reise des Geschichtsvereins nach Tschechien

Geschichtsverein in Prag(Vergrößerung)

Auf den Spuren von Kaiser Karl IV. reiste eine Gruppe des Geschichtsvereins Bietigheim-Bissingen nach Prag. Bietigheim verdankt diesem Kaiser die Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1364. Während seiner Regierungszeit von 1346 bis 1378 legte Karl IV. durch großzügige Planungen und Bauten den Grundstein für den Glanz seiner Residenzstadt Prag.

Auf der Hinreise besuchte die Bietigheimer Gruppe die Stadt Lauf an der Pegnitz mit dem Wenzelschloss, einer mittelalterlich engen Wasserburg, in der Karl auf seinen häufigen Reisen nach Nürnberg zum letzten Mal auf eigenem Territorium Station machte. In Prag führte eine kundige tschechische Führerin ihre Gäste durch die Stadt, vom ehemaligen jüdischen Viertel über den Altstätter Ring, den alten Marktplatz, bis zu der berühmten Karlsbrücke. Danach konnten sich die Bietigheimer auf einem Moldau-Schiff erholen und das großartige Panorama der Stadt an sich vorbeiziehen lassen.

Einen Kontrast zum quirligen Prag bildete das nächste Ziel in einem einsamen, von Wäldern umgebenen Tal: die Burg Karlstein, Karls persönliche Schöpfung und ein Ausdruck seiner tiefen Frömmigkeit. Dort wurden die mystisch verehrten Reichskleinodien und viele Reliquien aufbewahrt, die der Kaiser zusammengetragen hatte. Die typisch mittelalterliche Einheit von königlicher Machtentfaltung und religiöser Bindung zeigt auch Prags berühmteste Sehenswürdigkeit, der Hradschin mit dem königlichen Palast und dem Veitsdom - eine majestätische Anlage hoch über der Moldau.

Die Bietigheimer Reisegruppe verabschiedete sich von Prag beim Besuch eines Konzertes in einem schönen Jugendstil-Saal, dem Smetana-Saal. Dort erklang die Jazz-Messe eines tschechischen Komponisten; besonders beeindruckte dabei die Leistung der beiden Chöre und der Jazz-Combo.

Die Rückfahrt nutzten die Bietigheimer zu einem Abstecher nach Karlsbad, wo sie die imposante Bäder-Architektur bewundern, die heißen Quellen probieren und sich bei einem böhmischen Mittagessen mit Knödeln für die Heimreise stärken konnten.