wir haben Grund zu feiern. Der Geschichtsverein Bietigheim-Bissingen kommt ins Schwabenalter.
Das Gründungsprotokoll vom 19. März 1984 zählte 23 Mitglieder. Heute hat der Verein rund 350 Mitglieder. Zunächst führte Günther Bentele als erster Vorsitzender den Geschichtsverein, abgelöst wurde er 1987 von Manfred Kurz, der den Verein 26 Jahre lang leitete. Ute Bartelmäs hatte den Vorsitz von 2013 bis 2023 inne.
Der Geschichtsverein erreicht durch seine monatlichen Vorträge, Exkursionen und Ausstellungsbesuche über die Jahre hinweg, das Interesse an örtlicher und überregionaler Geschichte wach zu halten.
Wir freuen uns, Ihnen im Jubiläumsjahr ein abwechslungsreiches Programm mit mehreren außergewöhnlichen Exkursionen und sehr interessanten Vorträgen vorstellen zu dürfen.
Reiner Theurer – 1. Vorsitzender
„Die Tempelgesellschaft und ihr Beitrag zum Aufbau und Modernisierung des Heiligen Landes Ende des 19. Jahrhunderts“.
▸ Dr. Jakob Eisler
„Die Bietigheimer Burg“.
▸ Dr. Christoph Florian
„Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“.
Thematischer Ausgangspunkt für dieses Projekt war der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, der alle zwei Jahre von der Körber-Stiftung durchgeführt wird. Thema der Wettbewerbsrunde 2022/2023 war „Mehr als ein Dach über dem Kopf - Wohnen hat Geschichte“. Für die sechs Schülerinnen und Schüler der AG (alle 9. Klasse) hat sich im Zuge ihrer Recherchen, insbesondere in Zusammenarbeit mit Frau Eisele im Stadtarchiv, herauskristallisiert, dass in der Geschichte der Stadt Bietigheim drei Arbeitersiedlungen und damit die Wohn- und Lebensverhältnisse von Arbeitern von Bedeutung waren.
Demensprechend stehen im Film die Kammgarnspinnerei, die Siedlung Köpenick im Aurain und die Siedlung Sand im Mittelpunkt. Quellenmaterial kombinierten die Schülerinnen und Schüler im Film mit Aufnahmen vor Ort, auch stehen sie selbst vor der Kamera bzw. sprechen aus dem Off und erläutern die Quellen bzw. die Entstehung der Gebäude und der Anlage der Siedlungen, wie man sie heute vorfindet. Der Film bietet so einen anschaulichen Einblick in einen Teilaspekt der Stadtgeschichte Bietigheims und des Lebens ihrer Bewohner in Vergangenheit und Gegenwart.
Die Schülerinnen und Schüler haben ihren Film beim Wettbewerb eingereicht; der Film wurde mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Über 1600 Beiträge gingen bundesweit bei der Jury ein, rund 500 wurden ausgezeichnet - also ein schöner Erfolg für die Schülerinnen und Schüler aus dem Ellentalgymnasium.
▸ Dorothée Adelhelm mit der Geschichts-AG aus dem Ellentalgymnasium
Führung durch die Ausstellung „Lurchi und Co. Werbefiguren“ im Stadtmuseum Hornmoldhaus
▸ Dr. Catharina Raible
Anmeldung: info-spam@geschichtsverein-bietigheim-bissingen.de
„Das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 - Hintergründe und Folgen“
Eine verkürzte Sichtweise billigt dem Militär keine positive Rolle in der deutschen Geschichte zu. Dabei wird übersehen, dass der erfolgverheißenste Versuch, den mörderischen Zweiten Weltkrieg zu beenden und die Welt und Deutschland von Hitler zu befreien, ein Putschversuch einer kleinen militärischen Elite war.
Der Vortrag widmet sich diesem Aspekt des 20. Juli 1944 und fragt zugleich, wie die Bundesrepublik mit diesem historischen Erbe umging. Die These lautet, dass der Schutz der „Männer des 20. Juli“ gegen rechtsradikale Verunglimpfungen maßgeblich zur gerade derzeit wieder hoch im Kurs stehenden „wehrhaften Demokratie“ beitrug.
▸ Prof. Dr. Wolfram Pyta
Jahreshauptversammlung
Anträge zur Tagesordnung müssen mindestens 5 Tage vor der Versammlung beim 1. Vorsitzenden eingereicht werden.
Öffentlicher Vortrag im Anschluss an die Jahreshauptversammlung:
„Erwin Toku Baelz (1889 - 1945) – eine Biographie zwischen zwei Kulturen“
Erwin Toku Baelz (1889-1945) war der Sohn des berühmten deutschen Arztes Erwin von Baelz (1849-1913). In den 1930er Jahren kooperierte er eng mit der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft und reiste auf Einladung der japanischen Regierung 1940 als deutscher Filmgesandter nach Japan, um dort mehrere Filmprojekte zu realisieren, von denen eines 1942 in den deutschen Filmtheatern gezeigt wurde. Bis heute wird Erwin Toku Baelz in der Forschung zu den deutsch-japanischen Beziehungen jedoch nur oberflächlich behandelt. Der Vortrag widmet sich seiner Biografie, seiner Kooperation mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft sowie seiner Tätigkeit als Filmgesandter und präsentiert außerdem neu gefundenes Quellenmaterial, mit dem sein Kulturfilm „Die Seele Japans“, der heute als verloren gilt, in Teilen rekonstruiert werden kann.
▸ Silvia Hofheinz-Schönwald studierte Mittlere/Neuere Geschichte und Musikwissenschaft an der Universität Heidelberg und schloss 2022 ihre Promotion mit dem Titel „Filme als Sendboten der Nation. Filmkooperation der Achsenmächte Japan und Deutschland 1933-1945“ ab. Sie arbeitet im Deutschen Musikautomaten Museum in Bruchsal und führt dort u.a. Gruppen.
Der „Museumsbunker“ in der Brandhalde und der „Luftschutzstollen“ unter der Laurentiuskirche sind geöffnet.
„Russland - eine Bedrohung für den Weltfrieden?“
Die Ereignisse um die Krim und die Ukraine im Frühjahr 2014 und der seit Februar 2022 tobende Krieg machen vielen Menschen Angst. Warum hat Russland einen Krieg gegen die Ukraine begonnen? Ist die Atommacht im Osten Europas zurückgekehrt zu politischen Zielen, die das Mächtegleichgewicht oder gar den Frieden in Europa und in der Welt in Frage stellen könnten? Ein Blick in die Geschichte könnte helfen, Russlands geostrategische Politik besser nachvollziehen zu können. Denn dort denkt man historisch.
▸ Dr. Hartmut Jericke
„Auf der Parzelle - Bissingen am Schienenstrang“.
Ein Streifzug durch die Ortsgeschichte Bissingens.
Der Anschluss an das Eisenbahnnetz 1847 bzw 1852 gab den Anlass, die Gemeinde Bissingen gen Osten, dem Bahnhof zu, zu erweitern.
Zunächst (fast) ausschliesslich an der Bahnhofsstraße entlang und industriellen Impulsen folgend, entwickelte sich ein neuer Stadtteil, dessen Charakter vorsichtig als „unauffällig” beschrieben werden kann und bis heute als „Die Parzelle” bezeichnet wird. Deren Entwicklung begann erst im Zuge der 50er Jahre so richtig.
Obschon viele „Wegmarken” verschwunden sind, kann doch noch die Entwicklung nachvollzogen werden. Ein Spaziergang (Fahrradmitführung möglich) zu einem Vorort inmitten eines Teilorts.
▸ Siegert Kittel, gebürtiger Bissinger, lebt inzwischen im Dreiländereck Weil / St.Louis / Lörrach / Basel und betätigt sich dort als Gästeführer
40 Jahre Geschichtsverein.
Mit „Dein Theater“ und dem Stück „Reiselust“.
Einem lebendigen Mosaik aus Gedichten, Kurzgeschichten und Musik, die Hermann Hesse als unentbehrliche Kunst bezeichnete. [Pressebericht]
„Zwei Staaten, zwei Systeme, zwei Welten?“.
Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR im Jahr 1949.
Innerhalb weniger Monate entstanden im Jahr 1949 mit der Bundesrepublik und der DDR zwei deutsche Staaten, die beide für sich in Anspruch nahmen, das gesamte Deutschland zu repräsentieren. Was auf den ersten Blick wie eine Koinzidenz der Ereignisse wirkt, war bei näherer Betrachtung die logische Konsequenz einer ganzen Kette strategischer Entscheidungen, die in vielfältiger Weise miteinander verbunden waren.
Der Vortrag beschäftigt sich mit der Vorgeschichte dieser „doppelten Staatsgründung“, fragt nach den außen- und sicherheitspolitischen Weichenstellungen im Kontext des Kalten Kriegs und diskutiert in diesem Zusammenhang auch mögliche Alternativen.
▸ Dr. Carsten Kretschmann
„Stuttgart wie es nicht Jeder kennt: Stuttgart Berg“.
▸ Dr. Hartmut Jericke
Anmeldung: info-spam@geschichtsverein-bietigheim-bissingen.de
„Württemberg und das Elsass 1324 - 2024. Höhepunkte einer gemeinsamen Geschichte“.
Im Jahr 1324 erwarb Graf Ulrich III. von Württemberg die Grafschaft Horburg und die Herrschaft Reichenweier im Elsass. Damit begann eine 700-jährige gemeinsame Geschichte. Mit einer Ausstellung erinnert das Hauptstaatsarchiv Stuttgart gemeinsam mit der Stadt Riquewihr an dieses Ereignis; sie wird zunächst im Hauptstaatsarchiv Stuttgart und danach im ehemaligen Schloss der Herzöge von Württemberg in Riquewihr gezeigt.
Aus der dichten archivalischen Überlieferung sind besonders drei Originalurkunden hervorzuheben, die den Erwerb von 1324 dokumentieren. Diese Stücke aus den Archives Nationales in Paris werden erstmals in einer Ausstellung zu sehen sein. Zahlreiche internationale Leihgaben lassen die Schau glänzen, darunter preziöse Planzeichnungen des berühmten württembergischen Architekten Heinrich Schickhardt (1558 – 1635) zu Bauten im Elsass, Originalbriefe des berühmten Philosophen und Weinkenners Voltaire oder die einzigartige Temperantia-Schale aus der prominenten Zinngießerwerkstatt François Briots in Mömpelgard/Montbéliard.
▸ Prof. Dr. Peter Rückert
Führung durch das Stadtarchiv „Thema Schulen“.
▸ Dr. Christoph Florian
Anmeldung: info-spam@geschichtsverein-bietigheim-bissingen.de
Besuch der Ausstellung „Württemberg und das Elsass 1324 – 2024. Höhepunkte einer gemeinsamen Geschichte“ im Hauptstaatsarchiv Stuttgart.
Im Jahr 1324 erwarb Graf Ulrich III. von Württemberg die Grafschaft Horburg und die Herrschaft Reichenweier im Elsass. Damit begann eine 700-jährige gemeinsame Geschichte. Mit einer Ausstellung erinnert das Hauptstaatsarchiv Stuttgart gemeinsam mit der Stadt Riquewihr an dieses Ereignis; sie wird zunächst im Hauptstaatsarchiv Stuttgart und danach im ehemaligen Schloss der Herzöge von Württemberg in Riquewihr gezeigt.
Aus der dichten archivalischen Überlieferung sind besonders drei Originalurkunden hervorzuheben, die den Erwerb von 1324 dokumentieren. Diese Stücke aus den Archives Nationales in Paris werden erstmals in einer Ausstellung zu sehen sein. Zahlreiche internationale Leihgaben lassen die Schau glänzen, darunter preziöse Planzeichnungen des berühmten württembergischen Architekten Heinrich Schickhardt (1558–1635) zu Bauten im Elsass, Originalbriefe des berühmten Philosophen und Weinkenners Voltaire oder die einzigartige Temperantia-Schale aus der prominenten Zinngießerwerkstatt François Briots in Mömpelgard/Montbéliard. [Pressebericht]
▸ Prof. Dr. Peter Rückert wird uns durch die Ausstellung im Hauptstaatsarchiv Stuttgart führen.
Anmeldung: info-spam@geschichtsverein-bietigheim-bissingen.de
Besuch beim Nachbarn. „Zu Gast bei Rittern und Geistern“
Führung durch Geschichte und Gebäude des Wasserschlosses Großsachsenheim.
▸ Reiner Theurer
Anmeldung: info-spam@geschichtsverein-bietigheim-bissingen.de
Der „Museumsbunker“ in der Brandhalde und der „Luftschutzstollen“ unter der Laurentiuskirche sind geöffnet.
„Württemberg und das Elsass“. 700 Jahre gemeinsame Geschichte.
Eine Reise zu den ehemaligen linksrheinischen Besitzungen Württembergs.
(Ausführliches Programm und Reisebeschreibung (aktualisiert 18.2.2024)
Anmeldung: info-spam@geschichtsverein-bietigheim-bissingen.de
„Wir hatten nur Angst - Zur Geschichte des Gaishaldestollens“.
Der ehemalige Luftschutzstollen an der Auwiesenbrücke, der sog. Gaishaldestollen, wurde von April bis Dezember 1944 erbaut. Viele Besuchende sind erstaunt, dass er erst so spät geschaffen wurde. Zur Frage nach der Sinnhaftigkeit kommen oft auch Fragen zur höhlenartigen Struktur des Bauwerks.
In seinem Vortrag wird Norbert Prothmann zeigen, dass es auf all diese Fragen logische Antworten gibt, die uns freilich heute nicht immer naheliegend erscheinen mögen.
Der Vortrag spannt einen Bogen von der Geschichte der verschwundenen Gaishalde-Siedlung zu Luftschutzmaßnahmen in Bietigheim ab Mitte der 1930er Jahre über die Errichtung des „zentralen Durchgangslagers“ am Bahnhof Bietigheim zum Stollenbau vor 80 Jahren und spezifischen Ereignissen im Zusammenhang mit dem Gaishalde-Stollen bis zum Kriegsende in Bietigheim am 20. April 1945.
▸ Norbert Prothmann ist Mitglied des Geschichtsvereins, führt seit 2009 an den Öffnungstagen durch die Anlage und verfasste die 2013 erschienene Broschüre zum Gaishaldestollen.
Der „Museumsbunker“ in der Brandhalde und der „Luftschutzstollen“ unter der Laurentiuskirche sind geöffnet.
„Napoleon und Württemberg“.
Am Beginn des 19. Jahrhunderts stand Württemberg am Abgrund und es hätte nicht viel gefehlt, dass Napoleon es für immer von der Landkarte verschwinden ließ. Was dann aber geschah, war das genaue Gegenteil - das süddeutsche Land erhielt vom Kaiser der Franzosen den machtpolitischen Rückhalt der Erhebung zum Königreich und enorme territoriale Zugewinne! Parallel dazu zog Napoleon jedoch die Ressourcen Württembergs erbarmungslos für seine Feldzüge heran; allein in Russland verloren 1812 über 20.000 Landeskinder ihr Leben.
Der durchgehend bebilderte Vortrag des Napoleon-Experten Thomas Schuler lässt die württembergische Politik, die Schlachten sowie das oftmals bittere Erleben der Bevölkerung vor dem inneren Auge auf dramatische Weise auferstehen.
▸ Thomas Schuler gilt als einer der führenden Napoleon-Experten Deutschlands (Süddeutsche Zeitung).
Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, der Alten Geschichte und Politikwissenschaften. Seit 2003 Arbeit als freiberuflicher Historiker mit dem Schwerpunkt Napoleon: Europaweite Vorträge, als Journalist tätig für die FAZ, den Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, die Neue Zürcher Zeitung, den Münchner Merkur, die Augsburger Allgemeine Zeitung sowie mehr als 30 weitere deutsche, österreichische und italienische Zeitungen und Zeitschriften zum Thema Napoleon. (Auf Napoleons Spuren)
Führung durch die Ausstellung „BiBi Pop“ im Stadtmuseum Hornmoldhaus.
▸ Dr. Catharina Raible
Anmeldung: info-spam@geschichtsverein-bietigheim-bissingen.de
„Welterbe des Mittelalters“. Exkursion zur Insel Reichenau und nach Konstanz.
(Ausführliches Programm und Reisebeschreibung)
Anmeldung: info-spam@geschichtsverein-bietigheim-bissingen.de
„1848/1849 Revolution in Württemberg“.
In der Revolution 1848 kämpften die Menschen für eine parlamentarische Demokratie, Grundrechte und Gewaltenteilung. Was heute als selbstverständlich gilt, war damals eine große Hoffnung der Menschen. Auch in Württemberg gab es zahlreiche politische Versammlungen und Vereine, aber auch Proteste und Unruhen gegen Adlige und Schultheißen. Der Vortrag geht auf Spurensuche nach Ereignissen in Württemberg und auch auf lokaler Ebene.
▸ Dr. Nikolaus Back ist Leiter von Stadtarchiv und Stadtmuseum in Filderstadt und hat über die Revolution 1848/49 im ländlichen Württemberg promoviert.
GV-Runde / Vortrag Lokale Führung Exkursion / Besichtigung Kunstreise