Exkursion nach Trier: Nero. Kaiser, Künstler und Tyrann.

Ein Bericht von Klaus Atzler über die GV-Exkursion vom 24. - 25. September 2016

Trier Die Reisegruppe bei der Stadtführung in Trier (Vergrößerung)

Der Geschichtsverein Bietigheim-Bissingen (GV) eröffnete nach der Sommerpause die Herbstsaison mit einer Exkursion nach Trier zu der Ausstellung „Nero. Kaiser, Künstler und Tyrann.” Mit einem Vortrag über den wohl bekanntesten römischen Kaiser hatte Klaus Atzler in der monatlichen GV- Runde die Fahrt nach Trier vorbereitet.

Trier besitzt nicht weniger als sieben Welterbestätten aus römischer Zeit. Der Stadtführer konnte Bilder zeigen, wie das bekannte römische Stadttor, die Porta Nigra, im Mittelalter aussah, als es zu einer Kirche umgebaut war und dadurch so gut erhalten blieb. Neben der Porta Nigra beeindruckte besonders die Palastaula des Kaisers Konstantin, der nach dem Pantheon in Rom größte und bedeutendste Innenraum, den wir aus römischer Zeit kennen. Nach einer informativen Führung durch die Stadt konnte sich die Bietigheimer Reisegruppe in einem alten Gewölbekeller kulinarischen Genüssen zuwenden, einer Weinprobe und einem moselfränkischen Büfett.

Eines der schönsten Exponate in der großen Nero- Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum ist das anrührende Standbild des 13jährigen Nero in der Kindertoga, das aus dem Louvre ausgeliehen werden konnte. Viele der ausgestellten Objekte illustrieren das luxuriöse Leben der römischen Oberschicht. Sehr eindrucksvoll waren die Rekonstruktionen der kostbaren Innenausstattung, mit der Nero seinen berühmten Palast, das so genannte „Goldene Haus”, schmückte. Aber man sah auch verbogene Metallgitter aus dem Schutt des Brandes, der Rom zu Neros Zeit verwüstete und für den man den Kaiser wohl zu Unrecht verantwortlich machte. Der Kaiser demonstrierte seine Macht durch den prachtvollen Palastneubau - was ja bestimmte Potentaten auch heute noch gern tun. Bei aller Bewunderung der schönen Ausstellungsstücke darf man die dunklen Seiten des despotischen Herrschers Nero nicht vergessen.

Mit einem herrlichen Blick auf die Stadt von einem Bergrestaurant aus nahm die Reisegruppe Abschied von Trier. Den Abschluss der interessanten Exkursion bildete ein pfälzisches Abendessen im „Deidesheimer Hof”, wo der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl seine Staatsgäste zu bewirten pflegte.