Im September 2012
Sehr geehrte Mitglieder des Geschichtsvereins Bietigheim-Bissingen!
Ein gespickt volles Programm kann ich Ihnen vorlegen mit verschiedensten Themen aus vielen Jahrhunderten, von den Kelten bis ins 20. Jahrhundert. Und ich hoffe, möglichst oft auf Ihr Interesse zu stoßen.
Übrigens, unsere GV-Runden beginnen wieder um 20 Uhr. Es hat sich zwar gezeigt, dass vielen Mitgliedern der frühere Beginn sehr gelegen war. Manchen war es einerlei, ob früher oder später begonnen wird. Ausschlaggebend für den erneuten 20-Uhr-Beginn war aber, dass vor allem jüngere Mitglieder oft gar nicht oder nur mit Verspätung kommen konnten, weil die Zeit zwischen Ende des Arbeitstages und Veranstaltungsbeginn zu knapp war.
Das Vereinsjahr beginnt dicht gedrängt mit je zwei GV-Runden im Oktober und im November. Zweimal berichtet Reinhard Hirth über sogenannte Lagerbücher. Was sich dahinter verbirgt, wird er uns berichten, vor allem aber auch darüber, in wie weit diese Bücher uns als historische Quellen dienen können über ihren ursprünglichen Zweck der Erfassung der Erträge der einzelnen Grundstücke hinaus.
Im November berichtet Wolfram Wehnert an zwei Abenden über Herzog Ulrich. Er wiederholt in etwas abgewandelter Form zunächst einmal seinen Vortrag von 2010, der damals, scheußlichen Wetters wegen, nur wenige Zuhörer fand. Der zweite Vortrag beschäftigt sich damit, wie Herzog Ulrich, wieder zurück im Land, den Status Württembergs zu sichern sucht in wechselnder Abhängigkeit von den großen Mächten Habsburg und Frankreich.
Gleichsam als Ersatz für die ausgefallene Jahresexkursion ist der ausführliche Besuch von Lienzingen zu sehen mit seiner stilrein spätgotischen Liebfrauen-Wallfahrtskirche, seiner Wehrkirche und seinen vielen beeindruckenden Fachwerkhäusern.
Selbstverständlich haben wir auch zwei Führungen durch die große Stuttgarter Keltenausstellung eingeplant.
Den ohnehin mit vielen Terminen vollgestopften Dezember halten wir frei von Veranstaltungen.
Einen Blick auf Bietigheim im Jahr 1900 bietet uns Christa Lieb als Frucht ihrer Auswertung der Ortszeitung, in der auch von einem Kapitalverbrechen berichtet wird.
Christian Hofmann hat sich schon als Bissinger Realschüler mit der Spurensuche nach gefallenen Kriegsteilnehmern befasst. Jetzt beschäftig er sich mit Euthanasieopfern aus unserer Stadt, die in Grafeneck getötet wurden. Ein bedrückendes Kapitel der Geschichte!
In der Jahreshauptversammlung soll ein neuer Vorsitzender unseres Vereins gewählt werden. Im üblicherweise sich anschließenden Öffentlichen Vortrag wird sich Dr. Peter Rückert mit zwei italienischen Fürstentöchtern am württembergischen Hof beschäftigen, mit unserer Bietigheimer Stadtherrin Antonia Visconti und mit Barbara Gonzaga, der Ehefrau Eberhards im Bart.
Das Frühjahr wird bestimmt durch die Kunstreise in die Niederlande, durchgeführt und in zwei GV-Runden vorbereitetet von Stefan Benning.
Die Jahresexkursion geht zunächst in die alte Römerstadt Ladenburg, deren wichtige Stellung in römischer Zeit uns Klaus Atzler an einem Vorbereitungsabend näher bringen wird. Der Nachmittag ist einem Besuch des Schau- und Sichtungsgartens Hermannshof bei Weinheim gewidmet, durch den uns Michael Schirpf, seit 1.8.2012 Weinheimer Bürger, begleiten will.
In der letzten GV-Runde stellt uns Annette Geisler vom Stadtarchiv Heilbronn mit Hedwig Heuss eine beeindruckende Frau vor. Sie war die verwitwete Schwägerin von Bundespräsident Theodor Heuss .Nach dem Tode von Elly Heuss-Knapp übernahm sie die Funkion einer, wie sie selbst sagte, staatlich akkreditierten Oberfürsorgerin für den Bundespräsidenten.
Nicht übersehen sollten Sie die Aktivitäten unserer Bunker-und Stollenleute, die bei hohen Besucherzahlen viel für die Darstellung der bedrückenden Kriegsjahre leisten.
Nun hofft, dass viele Themen Ihr Interesse gefunden haben, und grüßt freundlich
Ihr
Manfred Kurz